Das DIN-A4-Format ist aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Auch mit fortschreitender Digitalisierung kennt Jung bis Alt heute immer noch dieses eine Papierformat mit den leicht unrunden Maßen. Im Berufsleben, in der Schule bei den Kids, daheim im Briefkasten – selbst Werbeflyer und Kataloge werden neben den geliebten Rechnungen gerne weiterhin im DIN-A4-Format produziert. Doch wie kam es eigentlich zur Entstehung dieses weltweiten Standards, und was macht das für einen Sinn? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Geschichte und den Sinn des DIN-A4-Formats.
Was ist DIN A4?
DIN A4 ist ein genormtes Papierformat. Es hat die Maße 210 x 297 Millimeter. Es gehört zur DIN-476-Normreihe, die in Deutschland im Jahr 1922 eingeführt wurde und international als ISO 216 bekannt ist. Es hat das Seitenverhältnis von 1:√2 (1 zu Wurzel aus 2, das entspricht in etwa 1:1,414).
Die Ursprünge des Formats
Vor der Normierung gab es keine einheitlichen Standards für Papierformate. Jedes Land und sogar jede Druckerei nutzte unterschiedliche Maße. Durch die vielen völlig unterschiedlichen Formate gab es bei Lagerung und Handhabung entsprechend Mehraufwand. In der internationalen Kommunikation und im Handel waren die verschiedenen Formate ebenfalls unpraktisch.
Während der Französischen Revolution wurden in Frankreich bereits größere Bogenformate von 1:√2 verwendet. Diese setzten sich jedoch nicht richtig durch. 1910 versuchte der Chemiker Wilhelm Ostwald ein Format durchzusetzen, das Buchgrößen vereinheitlichen sollte, um in Bibliotheken Platz zu sparen. Auch diese Idee konnte sich nicht durchsetzen.
Der deutsche Ingenieur Dr. Walter Porstmann, ein Assistent von Wilhelm Ostwald, erarbeitete dann 1922 im Auftrag des Deutschen Instituts für Normierung die Norm DIN 476. Er verwendete dafür die Basis von Ostwalds Vorschlägen. Kurze Zeit später wurde diese Norm dann in Deutschland eingeführt. Das bekannteste Format aus dieser Serie wurde das berühmte DIN A4.
Das Prinzip der DIN-Reihe
In der DIN-Reihe basieren alle Formate auf dem gleichen Seitenverhältnis von 1:√2. Dieses Verhältnis ermöglicht es, ein Blatt Papier in zwei gleich große Hälften zu teilen, ohne das Seitenverhältnis zu ändern. Das Basisformat der DIN-Reihe ist DIN A0 mit einer Größe von 841 x 1189 mm. Teilt man dies, erhält man das nächst-kleinere Format DIN A1 mit 594 x 849. Teilt man DIN A1, so erhält man DIN A2, usw.
Der Ausgangsbogen für die DIN-Reihe, DIN A0, hat übrigens eine exakte Flächengröße von einem Quadratmeter.
Das DIN-Format verbreitete sich
Die Einführung der DIN 476 brachte eine enorme Vereinfachung und Effizienzsteigerung mit sich. Die Papierbögen konnte leichter gefaltet, sortiert und gelagert werden. Zusätzlich konnten Druckereien und Papierhersteller ab dieser Zeit standardisierte Maschinen und Werkzeuge verwenden. Damit wurden die Produktionskosten erheblich reduziert. Auch in der weiteren Verwendung der Druckwerke reduzierten sich Aufwand und Kosten deutlich.
Nach der Einführung in Deutschland verbreitete sich das DIN-Format schnell in vielen anderen Ländern. Besonders in Europa und Asien wurde es bald zum Standard. Nur in den USA, Kanada und einigen weiteren Ländern blieb das sogenannte „Letter-Format“ (8,5 x 11 Zoll) bestehen.
Die internationale Norm ISO 216, die auf der deutschen DIN 476 basiert, wurde 1975 eingeführt und trug weiter zur globalen Verbreitung bei. Heute wird das DIN-Format in den meisten Ländern der Welt genutzt und ist in vielen Bereichen, von der Verwaltung bis hin zur Bildung, unverzichtbar.
Das DIN-Format sorgte für Vereinfachungen in der Produktion und der Weiterverarbeitung von Druckprozessen.
Das DIN-A4-Format bis heute
Das DIN-Format, besonders das berühmte DIN A4, erfüllt zahlreiche Zwecke und ist aus verschiedenen Gründen von großer Bedeutung:
Im Arbeits- und Büroalltag:
In Büros und Unternehmen weltweit ist das DIN-A4-Format der Standard für Briefe, Berichte, Verträge und viele andere Dokumente. Drucker, Kopierer und Archivierungssysteme wurden darauf ausgelegt, dieses Format zu verarbeiten.
Im Bildungswesen:
In Schulen und Hochschulen wird DIN-A4-Papier für Prüfungen, Hausarbeiten und Notizen verwendet. Auch Lehrmaterialien und Bücher sind häufig in diesem Format gedruckt.
Für Kreativität und Design:
Künstler, Designer und Architekten nutzen DIN-A4-Papier für Skizzen, Entwürfe und Präsentationen. Die Einheitlichkeit des Formats erleichtert die Archivierung und den Austausch von kreativen Arbeiten.
Globaler Handel und Kommunikation:
Dank der Standardisierung können Unternehmen und Behörden seit einem Jahrhundert weltweit einheitlicher miteinander kommunizieren und Dokumente austauschen. Die Einführung förderte den internationalen Handel und die Zusammenarbeit.
Last but not least – Nachhaltigkeit:
Durch die einheitlichen Formate können Papierabfälle reduziert und die Produktion effizienter gestaltet werden. Das trägt zur Ressourcenschonung und zur Nachhaltigkeit bei.
Zukunft des DIN-Formats
Im Bereich der Digitalisierung dient das DIN-Format zunächst weiterhin als Standard, z. B. bei Office- und PDF-Dokumenten. Ob das in dieser Form auch in Zukunft Bestand haben wird, wird die Zeit zeigen. Die Entwicklung wird sich den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer entsprechend anpassen. Responsiver Aufbau von digitalen Dokumenten, Barrierefreiheit und natürlich der unterschiedliche Aufbau von digitalen Endgeräten werden bestimmen, inwiefern die DIN-Normierung noch Bestand haben wird.
Die Einführung des DIN-A4-Formats war in jedem Fall eine bedeutende Entwicklung in der Welt der Papierformate. Dank der Arbeit von Dr. Walter Porstmann, dem Deutschen Institut für Normung und seinen Vorreitern haben wir einen globalen Standard erhalten, der für Effizienz, Einheitlichkeit und Nachhaltigkeit sorgt.
Mehr zur Geschichte gibt es auf der Website des Deutschen Instituts für Normierung e.V.:
https://www.din.de/resource/blob/77156/3968bc42b0c5ccfad335af56bba5318c/geschichte-der-papierformate-data.pdf
#papierformate #papiergeschichte #din476 #papiernorm #dinnorm #dinformate #iso216
Unsere Leistungen
Kundenoptimierte Systemlösungen
insbesondere für Daten-
und Produktmanagement,
Workflow-Tools
Individuelle Web-Entwicklungen,
XML-Lösungen,
Shop-Systeme,
hybride App-Entwicklung